„Liebe deinen Nächsten wie dich selbst“

Kommt dir so etwas bekannt vor: Du kennst ein Zitat, hast es jahrelang immer wieder gehört und gelesen, und stellst irgendwann fest, dass du dir nur den ersten Teil des Zitats gemerkt hast.

So ging es mir mit dem Satz „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst.“

Die Nächstenliebe wurde in meinem Umfeld sehr groß geschrieben und ich habe das auch immer brav umgesetzt. Zumindest habe ich mir große Mühe gegeben. Den zweiten Teil des Satzes habe ich ignoriert. Der existierte quasi gar nicht, zumindest nicht im Zusammenhang mit der Bibel, aus der dieser Satz stammt.

Ich weiß gar nicht, wann das war, aber irgendwann hat mich jemand darauf aufmerksam gemacht, dass dieses Zitat noch einen zweiten Teil hat und dass dieser Teil genauso wichtig ist wieder erste Teil.

Ich hatte große Mühe, diesen zweiten Teil anzunehmen, nämlich die Selbstliebe.

Selbstliebe wurde immer eher mit Egoismus und Ich-Bezogenheit in Verbindung gebracht, und ich wollte auf keinen Fall als egoistisch gelten.

Der Unterschied zwischen Selbstliebe und Egoismus

Mittlerweile weiß ich, dass es zwischen Selbstliebe und Egoismus einen himmelweiten Unterschied gibt. Selbstliebe hat damit zu tun, dass ich mich erst einmal selbst annehme, so wie ich bin. Mit allem, was dazugehört. Stärken, Schwächen, liebevollen Ticks, Vorlieben und Abneigungen. Auf dieser Basis fällt es mir dann leichter, andere auch anzunehmen mit all dem, was sie ausmacht. Schlussendlich geht es um Annahme. Beim Egoismus geht es nur darum, dass ich am besten wegkomme, die anderen sind egal.

Wenn ich mich selbst liebe, kann ich andere schneller stehen lassen, wenn sie mir einen Bockmist erzählen und ich kann schneller vergeben, wenn mich jemand verletzt. An der Selbstliebe hängt so viel Gutes dran!

Selbstliebe hat nichts damit zu tun, dass ich jetzt nur noch meine eigenen Bedürfnisse befriedige und mich ständig an erster Stelle setze.

Wenn du dich selbst liebst, dann kannst du auch andere lieben.

Selbstliebe bleibt nicht bei dir selbst stehen. Wir denken oft, wenn ich mich selbst liebe, dann geht es nur um mich selbst, aber das ist ja das Verblüffende: wenn du dich selbst liebst, dann möchtest du auch anderen diese Liebe entgegenbringen.

Ich weiß nicht, ob du dich selber magst? Wenn nicht, dann mach einen Schritt auf dich zu. Finde ein JA zu dir. Vielleicht ist dieses JA am Anfang noch etwas zaghaft, aber je mehr du übst, dich in einem positiven Licht zu sehen, desto stärker wird das JA. Es ist ein Prozess. Ich bin selbst mitten drin in diesem Prozess und merke, dass es für mich leichter und leichter wird, je mehr ich mich damit auseinander setze, mich selbst zu lieben und mich so anzunehmen, wie ich bin.

Wenn du dich selbst liebst, dann fällt es dir auch leichter, dich zu zeigen.

Ich habe hier nochmal ein Zitat, das ich sehr passend zu diesem Thema finde:

„Ein geringes Selbstwertgefühl ist wie eine Fahrt durch das Leben mit gezogener Handbremse. “ – Maxwell Maltz

Ich wünsche dir und mir, dass wir die Handbremse lösen und die Fahrt genießen!

Du kannst auch gerne mal im Internet suchen, da gibt es mittlerweile sehr viele Menschen, die etwas zum Thema „Selbstliebe“ geschrieben und gesprochen haben. Das zeigt, dass dieses Thema wichtiger denn je ist.

Bleib dran, morgen geht die Serie zum Thema „DEIN INNERER WERT“ weiter.

Herzlich, ⁠
deine Susanne⁠

PS: Teil 1 der Themenreihe „DEIN INNERER WERT“ findest du hier.