Ein wunderschönes neues Jahr 2018 wünsche ich!

Ich habe ein Thema auf dem Herzen, und zwar folgendes:

Als ich mich 2005 selbständig gemacht habe, habe ich über viele Dinge überhaupt nicht nachgedacht. Ich dachte, die Berufserfahrung, die ich über Jahre gemacht habe, reicht, um genügend Aufträge zu bekommen und mich als freiberufliche Grafikdesignerin zu positionieren. Zu dem Zeitpunkt gab es die Ich-AG-Förderung; ich spazierte also zur Agentur für Arbeit und mein Antrag wurde durchgewunken: ich bekam für drei Jahre den Gründerzuschuss. Nicht über eine Sache nachdenken kann Segen und Fluch sein: hätte ich mir über vieles Gedanken gemacht, was noch auf mich zugekommen ist, hätte ich diesen Schritt vermutlich nie gewagt. Trotzdem hänge ich einer Sache, über die ich nicht nachgedacht habe, etwas nach. Ich kam auf dieses Thema, als schon ‚ziemlich viel Wasser den Bach runter ist’ sprich: sehr viel Zeit vergangen war. Im Frühjahr dieses Jahres stolperte ich in einem Video über das Wort „Mindset“.  Noch nie zuvor gehört. Zumindest bewusst nicht. Klang nach einer innovativen Marketing-Erfindung. Also googelte ich erst mal und wurde ziemlich schnell fündig. Sehr viele interessante Menschen haben sich mit diesem Thema schon auseinandergesetzt und ich stieß auf mehrere Blogeinträge, Vorträge und Videos.

Vielleicht liegt es daran, dass es für das Wort „Mindset“ im Deutschen keine griffige Übersetzung gibt, vielleicht auch daran, dass die Veränderung des eigenen Mindset Arbeit bedeutet, auf jeden Fall musste ich mich erst einmal in das Thema einlesen.

„Mindset“ bedeutet Denkweise. Man kann es vielleicht auch noch mit ‚Einstellung’ übersetzen, doch ich bleibe mal bei ‚Denkweise’, denn darum geht es: um Dein Denken. Was denkst Du über Dich? Sind es gute Gedanken? Oder eher schlechte Gedanken? Oder meistens schlechte Gedanken und ab und zu ein paar Gute, bei denen Du erschrickst, dass Du so etwas über Dich denkst?

Ich habe z.B. jahrelang über mich gedacht, dass ich nicht gut genug bin, sowieso eigentlich gar nicht gut, dass es deshalb bei mir halt nicht so läuft und es sowieso tausend andere Grafikdesignerinnen und noch viel mehr Fotografinnen gibt, die besser sind als ich… Du kannst Dir sicher vorstellen, dass ich da vom hundertste ins tausendste gekommen bin… die macht viel tollere Designs als ich… die hat eine viel bessere Ausbildung als ich… die ist viel cooler als ich… irgendwie hatte ich mich schon damit abgefunden, immer nur in der letzten Reihe zu stehen (manchmal auch der vorletzten J), bis zum letzten Frühjahr…

Deshalb will ich Dir 3 Schritte zeigen, die mir geholfen haben (und immer noch helfen) und mit denen Du Dein Mindset verbessern kannst.

Let’s go!

Schritt 1

Denke nur das Beste über Dich!

Ganz ehrlich: wenn ich diese Zeilen schreibe, dann keimt in mir ein gewisser Respekt vor der Superlative dieser Worte auf: das Beste. Nicht nur: Gutes. Ein bisschen Gutes. Ab und zu auch gute Gedanken. Nein. Das Beste. Das Beste!

Das klingt jetzt erst mal etwas weit hergeholt. Getreu dem Motto: Hochmut kommt vor dem Fall… aber so ist es nicht. Ich hole mal ein bisschen aus: es war vor genau einem Jahr, Anfang Januar, als ich von meinen Tagen am Bodensee zurückkam, wo ich meine Jahresplanung gemacht habe. Das mache ich seit ein paar Jahren regelmäßig und das tut mir absolut gut. Letztes Jahr allerdings hatte ich ein paar schwere Tage, wo ich sehr mit mir gehadert habe, ob ich das alles schaffe und ob ich nicht doch alles sein lasse und mich in das ‚sichere Dasein’ eines Angestelltenverhältnisses flüchten soll. Genauer gesagt: ich hatte Angst. Angst vor dem Jahr, Angst, was auf mich zukommen könnte und was alles passieren könnte in dem Jahr. Erst auf der Rückfahrt konnte ich positive Gedanken fassen. Und einer davon war: Ich denke 2017 nur das Beste über mich. Wie bitte?!?!? Das Beste???? Ganz langsam tastete ich mich an den Gedanken heran. Ich machte mir sogar eine Ermutigungs-Karte. Diese ist dann allerdings im Laufe des Jahres in irgendeinem Notizbuch verschwunden. Mir war der Gedanke zu groß!!! Und viel zu positiv!!! Vor ein paar Tagen erinnerte ich mich wieder an diesen Satz und habe ihn mir dieses Mal einprägsam und schön in einer Grafik verewigt… und ein Bild in meinem neugestalteten Büro aufgehängt, damit ich immer dran denke.

Ich versuche, da dranzubleiben. Auch wenn die positiven Gedanken oft von den negativen Gedanken verdrängt werden. Ich mache mir da nichts vor. Aber ich habe es selbst in der Hand, ob ich mich von den negativen Gedanken über mich runterziehen lasse oder ob ich aktiv mit positiven Gedanken dagegen steuere. Manchmal geht das einfacher, manchmal nicht. Ganz ehrlich: manchmal ‚suhle’ ich mich in meinen negativen Gedanken und tue mir selbst leid. Aber das erlaube ich mir nur ganz kurz! Eine Stunde reicht. Dann kriege ich wieder meinen Arsch hoch, entscheide mich für die positiven Gedanken, dann mache ich das, was ich zu tun habe und plötzlich ist das Gedanken-Karussell nicht mehr existent. Manchmal sage ich auch zu meinen negativen Gedanken: sorry, ich habe jetzt keine Zeit für Euch, ich muss noch Auftrag XY fertig machen… oder einen wichtigen Blogbeitrag schreiben… oder… oder…

 

Schritt 2

Hör’ auf zu vergleichen!

Immer, wenn ich als Grafikdesignerin oder Fotografin mein Portfolio überarbeitet habe, habe ich bei anderen ‚gespickelt’, wie die ihr Portfolio aufgebaut haben. Ich wollte mich nur inspirieren lassen und schauen, welche Trends es gibt. Was ich aber getan habe: ich habe mich verglichen. Ich habe gesehen, welche talentierten Menschen es gibt. Ich habe gesehen, was für coole websites sie haben, welche tollen Fotos sie geschossen haben und für welche namhaften Kunden sie gearbeitet haben. Völlig frustriert schaltete ich nach einiger Zeit den Computer aus und wollte mich ins Mauseloch verdrücken. Was habe ich denn schon zu bieten? Wer sollte bei mir was kaufen, wenn er es bei jemand anders viel besser haben kann? Warum mache ich den Job eigentlich noch, es gibt doch wahnsinnig viele Designer und Fotografen? Vielleicht sollte ich umschulen…

Irgendwann wusste ich, dass es so nicht mehr weitergehen konnte. Ganz bewusst habe ich mich dann, als ich mich an mein Portfolio setzen wollte, erst einmal eine Zeit genommen, wo ich einfach nachgedacht habe. Ich habe Gedanken kommen und gehen lassen (ja, das hatte etwas meditatives…). Und plötzlich hatte ich diesen Gedanken: schreib’ dein Portfolio, als wärst du die einzige Grafikdesignerin/einzige Fotografin der Welt.

Haha! Ich weiß genau, dass es neben mir noch tausende andere gibt, die diesem Job nachgehen. Aber egal! Ich habe es versucht. Ich habe losgelassen. Ich habe mich auf mich konzentriert. Zuerst auf meine Stärken. Dann auch auf meine Schwächen. Und es hat funktioniert! Wenn ich heute websites von anderen Grafikdesignern und Fotografen anschaue, dann lasse ich mich inspirieren. Mehr nicht. Ich vergleiche nicht mehr. Und da ist so befreiend! Schaue auf Dich und Deine Stärken. Schaue auf Dich und Deine Vorlieben! Und nimm Deine Schwächen liebevoll an. Damit wären wir bei

 

Schritt 3

Vergib’ Dir liebevoll!

Wir alle haben Stärken. Ähm… und Schwächen. Wir sind Menschen. Wir machen Dinge manchmal…wie soll ich sagen… nicht ganz richtig. Wir wollen es aber richtigmachen. Umso schlimmer ist es, wenn einem dann doch einmal ein Fehler unterläuft (wobei ich denke, dass es Fehler an sich so nicht gibt. Wer entscheidet denn, ob Dein Tun richtig oder falsch ist? Aber das ist ein anderes Thema…). Bei mir war es lange Zeit so, dass ich mir dann unheimlich viele Gedanken darübergemacht habe, warum das so gekommen ist und warum ich da nicht besser aufgepasst habe und warum das jetzt schon wieder passiert ist??? Mindestens zwei Wochen war ich dann depressiv. Der Fehler hing wie ein Damokles-Schwert über mir. Irgendwann habe ich davon gehört, dass wir uns auch selbst vergeben können. Dieser Satz hat mich total entlastet! Auch wenn es ungewohnt war, auf meine ‚Fehler’ nicht mit Schuldgefühlen, Verdammnis und Depression zu reagieren. Als ich angefangen habe, mir liebevoll zu vergeben, hatte ich auch nicht mehr dieses heftige, negative Gefühl, dass ich selbst nur aus Fehlern bestehe. Ich hatte das Gefühl, Mensch zu sein. Ein Mensch, der Stärken hat und diese einsetzen kann und der auch Schwächen hat, die er mit Humor nimmt, sich selbst liebevoll vergibt und wo er sich von anderen ergänzen lassen kann.

 

Die 3 Schritte, die mir geholfen haben und immer noch helfen, sind also:

 

  1. Denke nur das Beste über Dich!
  2. Hör’ auf zu vergleichen!
  3. Vergib’ Dir liebevoll!

 

Ich hoffe, diese Schritte helfen Dir ebenfalls! Denke 2018 nur das Beste über Dich. Und vergib’ Dir liebevoll, wenn es mal nicht so hinhaut, wie Du denkst, dass es hinhauen muss!

 

Alles Liebe, Zuversicht, Erfolg und Gelassenheit für 2018!

 

Susanne.