Du kennst sicherlich diesen Satz. Die wenigsten Menschen, die mir bisher begegnet sind, haben von sich aus behauptet, dass sie auf Fotos gut aussehen und fotogen sind. Das liegt vermutlich daran, dass ich mir auf die Fahnen geschrieben habe, Personen zu fotografieren, die wenig bis keine Erfahrung vor der Kamera haben, aber aus irgendeinem Grund Fotos von sich benötigen.
Vor der Kamera davongerannt
‚Ich bin nicht fotogen’ – diesen Satz kenne ich nur zu gut. Es gibt sogar einen noch schlimmeren Satz: „wenn man mich fotografiert, verreißt es die Kamera“. Das hat sogar mal jemand zu mir gesagt. Und es ist ganz schön krass, wie sich solche Sätze festsetzen. Ich bin also jahrelang mit dem Gedanken „ich bin nicht fotogen“ herumspaziert. Natürlich nicht bewusst… aber ich bin immer weggerannt oder habe mich hinter anderen versteckt, wenn jemand eine Kamera hochgehalten hat. Ich konnte mich einfach nicht auf Fotos sehen! Dabei wäre ich eigentlich gerne dabei gewesen, wenn bei Treffen oder Partys lustige Bilder gemacht wurden.
Ich behaupte: jeder hat das Foto-Gen
Auf der Startseite hast Du mein Motto „Jeder hat das Foto-Gen“ gelesen. Wie komme ich jetzt also, mit den oben beschriebenen Erlebnissen, zu dieser Behauptung? Lass mich dich mit hineinnehmen in meinen Werdegang als Fotografin.
Ich habe ca. 2013/2014 mit dem Fotografieren angefangen. So mit semi-professioneller Kamera und so. Dann habe ich ziemlich viel ausprobiert: Landschaftsfotografie, Makrofotografie, Kunstfotografie. Aber irgendwie hat etwas gefehlt. Ich wollte, dass meine Fotografie einen Nutzen hat. Einen Nutzen, der sofort offensichtlich ist. Und das war bei allen Stilrichtungen, die ausprobiert habe, nicht so. Zumindest habe ich es nicht so empfunden.
In welchem Genre also haben Menschen direkt etwas von einer Fotografie? Natürlich, in der Portrait-Fotografie. Also habe ich den Beschluss gefasst, Portraitfotografin zu werden. Ein großer Schritt für mich als introvertierte Person. Diese Entscheidung hat mich wirklich verändert. Und irgendwann kam der Gedanke: wann ist jemand eigentlich fotogen? Wenn er Model-Maße hat? Warum bewerten wir so streng: diejenige ist fotogen, derjenige aber nicht? Und irgendwie wusste ich, dass das alles ganz schön mit mir zu tun hat, auch wenn ich ‚nur’ hinter der Kamera stehe.
Es fängt bei mir selbst an…
Wenn ich behaupte, jeder hat das Foto-Gen, dann habe ich es auch. Ich bin fotogen! Ich habe beschlossen, mich auf Bildern mit einem liebevollen Blick anzuschauen. Das hat einiges an Übung gebraucht, aber es hat funktioniert. Mit Hilfe der Spiegel-Übung (stelle dich vor einen Spiegel und sage dir, was du an dir magst und dass du wunderbar bist) ist es immer besser geworden. Natürlich gibt es auch Fotos von mir, auf denen ich unvorteilhaft rüberkomme. Aber ich sage dir: die hat jedes Model auch!
Daher gebe ich dir drei Tipps mit, wie du Fotogenität erlernen kannst:
- Schaue dich selbst mit einem liebevollen Blick an, indem du die oben beschriebene Spiegel-Übung machst
- Bevor du Bilder von dir anschaust, sage dir, dass du wunderbar bist und dass das richtig tolle Fotos sind.
- Wenn mal ein nicht so tolles Foto von dir dabei ist, dann nimm es mit Humor. Es ist ‚nur’ deine Bewertung. Alles gehört zum Leben dazu, auch die nicht so glamourösen Momente.
Und hier noch der Spezial-Tipp: Du bist einzigartig! Jeder Mensch ist einzigartig. Finde deine einzigartige und markante Schönheit. Das ist die Basis dafür, dich selbst zu lieben.
Ich bin mir sicher, wenn du diese Tipps regelmäßig anwendest, dann wird dein nächstes Fotoshooting richtig entspannt sein.
Alles Liebe!
Deine Herzens-Fotografin Susanne