Vielleicht wunderst Du Dich, dass in meinem Jahresrückblick 2023 nur Fotos von mir zu finden sind. Das liegt wohl daran, dass ich 2023 so wenig fotografiert habe wie noch nie. Nicht, weil ich keine Lust dazu hatte. Ich war im Frühjahr zweimal im Krankenhaus und brauchte danach Zeit für meinen Heilungsweg. Daher wird dieser Jahresrückblick eher weniger mit Erzählungen von tollen Projekten aufwarten, sondern sehr persönlich werden.

Doch beginnen wir am Anfang: das Jahr fing eigentlich ganz ruhig an. Fast zu ruhig. Und trotzdem konnte ich nicht viel machen, weil ich da schon sehr krank war, was ich mir aber nicht eingestehen wollte. Ich habe Endometriose, eine chronische Krankheit, bei der sich Gebärmutterschleimhaut außerhalb der Gebärmutter ansiedelt und zu gutartigen Wucherungen wachsen kann. Zudem hatte ich mehrere Myome in der Gebärmutter. Diese beiden Krankheiten waren der Auslöser für heftige Schmerzen und starke Monatsblutungen, die einer Blutanämie endeten. Begonnen hat dieser Prozess Anfang 2020 und die Schmerzen und Blutungen steigerten sich immer mehr.

Anfang des Jahres war ich also schon ziemlich platt, wusste aber nicht, was ich tun sollte, eine OP war für mich keine Alternative. Ich arbeitete ganz normal weiter, das, was ich konnte. Über mein Unternehmernetzwerk BNI lernte ich Sandra kennen, auch Fotografin, die ich für ein Fotoshooting für mich buchen wollte. Sie hatte den glorreichen Einfall, dass wir uns einfach gegenseitig fotografieren. Gesagt, getan, Mitte April trafen wir uns zu dritt in Esslingen in der Base 7, zusammen mit Kirsten, die uns wunderbares Makeup und tolle Haare gezaubert hat. Das Shooting war super! Die superschönen Bilder seht Ihr ja hier im Artikel. Ich danke Sandra und Kirsten so sehr für die tolle Zeit und dass ich diese Erfahrung machen durfte. Meine erste Reaktion auf die Bilder war: huch, wer ist denn diese Frau?!? Bin ich das???

Wie gefallen Dir die Bilder? Ich finde sie wunderschön.

Nach dem gemeinsamen Fototermin ging es mir jedoch immer schlechter und am Ende bin ich im Krankenhaus kollabiert.

Ja, Du hast richtig gelesen: ich war bereits im Krankenhaus und bin dann gleich mal dortgeblieben. Fast zeitgleich mit mir sind meine beiden Eltern schwerkrank geworden und ich begleitete meine Mutter zu einer OP-Vorbesprechung in die Klinik. Zu der Besprechung musste sie dann alleine, denn ich bin in die Ambulanz gekommen, wo festgestellt wurde, dass ich Blutanämie habe. Ich war dann fünf Tage im Krankenhaus und wurde mit Antibiotika und zwei Bluttransfusionen aufgepäppelt. Da wurde auch die Entscheidung zu einer Hysterektomie, also die Entfernung der Gebärmutter, getroffen. Genau das, was ich vermeiden wollte. Ich habe keine Kinder bekommen und auch wenn dieser Zug abgefahren war, machte es mich doch traurig, dieses Organ zu verlieren. Vielleicht kann das ja jemand nachvollziehen.

Gut, nun war es so und ich ging in den Prozess des Loslassens, der mir am Ende so viel (zurück)schenkte. Das in Worte zu fassen, fällt mir schwer und ist auch sehr persönlich. Daher nur so viel: wenn ich etwas loslasse, habe ich die Hände frei, um zu empfangen.

Anfang Juni, einen Tag nach meinem Geburtstag, war dann die OP. Es verlief alles gut, obwohl sie aufwändiger wurde als geplant. Aber mir ging es gut und nach drei Tagen durfte ich wieder heim. In den fünf Wochen, wo ich krankgeschrieben war und mich erholte, dachte ich viel darüber nach, was ich mit meiner Fotografie bewirken will. In der Krankheitsphase war ich drauf und dran, sie an den Nagel zu hängen. Ich habe nochmal alles hinterfragt. Und meine Vision festigte sich: ich will Menschen ihre einzigartige Schönheit zeigen. In dem ich sie so fotografiere, wie sie sind. Im Rahmen der gegebenen Möglichkeiten natürlich.

Für mich steht der Mensch im Mittelpunkt. Mir geht es darum, dass die Menschen, die vor meiner Kamera stehen, sich wohlfühlen und am Ende überrascht sind, dass sie das auf den Bildern sind. So wird Selbstbewusstsein geschaffen. Irgendjemand hat mal zu mir gesagt: dann ist das ja so was wie Coaching? Ja, genau, es ist sowas wie Coaching. Und daher wird sich 2024 mein Foto-Business auch radikal ändern. Wie? Das weiß ich noch nicht. Es gibt ein paar Möglichkeiten und Wege, die ich jetzt anfange zu gehen. Ich halte Euch darüber natürlich auf dem Laufenden. Meine website wird umgebaut (schon seit fast zwei Jahren, meine Güte, das war auch so ein Prozess…), also schau hier gerne immer wieder rein.

Und natürlich habe ich 2023 tolle Shootings gehabt… und es sind wunderbare Bilder entstanden, die in meinem Portfolio zu sehen sind. Das Jahr war nur irgendwie… anders. Anders als geplant, aber nicht weniger gut oder schlecht.

Ich bin dankbar. Dankbar für jede Erfahrung, jede Entwicklung, jeder Schritt in die richtige Richtung. Das, was wir jetzt erleben, ist immer die Vorbereitung auf das, was kommt.

Deshalb kommen immer Dinge in unser Leben, die wir schaffen können. Weil wir ja vorbereitet sind.

Ich wünsche Dir alles erdenklich Gute für das Jahr 2024!

Deine Fotografin mit Herz

Susanne