Es lohnt sich, in Werbung zu investieren. Auf jeden Fall. Und das schreibe ich jetzt nicht nur, damit ich gebucht werde… J Die Kosten für Werbung sind genauso legitime Kosten eines Unternehmens wie z.B. Kosten für Raummiete, Möbel, Versicherungen oder den Steuerberater/die Steuerberaterin. Die große Kunst ist, diese Kosten so einzusetzen, dass mehr reinkommt als hineingesteckt wurde. Und wie mache ich das?

Dazu habe ich fünf Fragen an Dich:

  1. Hast du deine Zielgruppe definiert?
    Dies ist der erste Schritt, um gezielt Werbung einzusetzen. Für viele ist das jedoch auch der schwerste Schritt. Ich habe mich ganz lang darum gedrückt… wusste nicht, wie ich mich entscheiden soll, denn am Anfang, als ich mich selbständig gemacht habe, dachte ich, dass ein Wettbewerbsvorteil von mir als Grafikdesignerin ist, dass ich ja jegliche Branche bedienen kann, ob das Industrie, Einzelhandel oder soziale Einrichtungen sind. Leider liefen dann auch meine Werbeaktivitäten ziemlich ins Leere, denn ich kam bei meiner Werbung einfach nicht auf den Punkt. Dann habe ich mich hingesetzt und überlegt, für wen ich gerne tätig sein möchte. Und dabei kam mir der springende Punkt in den Sinn: wenn ich meine Zielgruppe definiere, heißt das nicht automatisch, dass ich für andere dann nicht mehr tätig bin. Wenn jemand zu mir kommt, der nicht meiner Zielgruppe entspricht, es aber trotzdem ‚funkt’, dann werde ich ihm sicherlich keine Absage erteilen. Dennoch habe ich für mich klar festgelegt, welche Menschen/Firmen/Institutionen ich gerne erreichen möchte und kann so in meiner Werbung ganz eindeutig kommunizieren.
  2. Kennst du die Bedürfnisse deiner Kunden? Kennst du ihre Wünsche und Werte?
    Die Antwort auf diese Frage schafft die Basis für alle Werbe-Aktivitäten, die du startest. Die Bedürfnisse und Wünsche deiner Kunden zu erfüllen, soll dein oberstes Ziel in deinem Business sein. Es geht primär nicht um dich, sondern um deine Kunden. Beobachte einmal und notiere dir nach jedem Kundenkontakt, welches Bedürfnis du jetzt in diesem Moment für deinen Kunden erfüllen kannst. Egal, ob du jetzt mit deiner Dienstleistung dienen konntest oder der Kunde nur ein offenes Ohr gebraucht hat. Und dann mach dir eine Liste davon. Bei mir z.B. habe ich herausgefunden, dass ein primäres Bedürfnis meiner Kunden ist, dass sie etwas ‚in der Hand’ haben, wenn sie selbst zu ihren (potenziellen) Kunden gehen. Eine Visitenkarte, ein Flyer, Corporate-Design-gerechte Utensilien, um ihr Produkt hervorzuheben… das gibt Sicherheit und Selbstbewusstsein. Mit dieser Sicherheit und diesem Selbstbewusstsein kann mein Kunde auch dann wieder seinen Kunden gegenüber mit Klarheit auftreten und deren Bedürfnisse erfüllen.
  3. Welche Kommunikationskanäle bevorzugen deine Kunden? Telefon? E-Mail? Handy? Soziale Netzwerke? Oder Gespräche von Angesicht zu Angesicht?
    Zugegeben, manchmal lässt sich diese Frage nicht so einfach eingrenzen. Bei meinen Kunden schwankt es zwischen Telefon, E-Mail und Gespräche von Angesicht zu Angesicht. Kommunikation über soziale Netzwerke habe ich selten, weil ich darin selbst auch nicht sehr stark aktiv bin. Ist es bei deinen Kunden eher wichtig, dass sie etwas Haptisches erhalten? Dann ist ein Flyer, eine Broschüre oder eine Mappe gut. Reicht es deinen Kunden digital, weil sie ihr komplettes Büro vom Handy aus verwalten? Dann sollten deine Website und deine Profile in sozialen Netzwerken immer auf dem aktuellen Stand sein.
  4. Welche Kommunikationskanäle bevorzugst du selbst?
    Ich arbeite im Moment sehr gerne von Angesicht zu Angesicht mit meinen Kunden und meine Business-Strategie ist auch darauf ausgerichtet. Möglicherweise ändert sich das in den nächsten Jahren und ich werde meine Kunden mehr und mehr digital ansprechen. Mal sehen. Doch im Moment ist die face-to-face-Strategie die beste für mich und die Strategie, bei der ich mich am wohlsten fühle. Dadurch kann ich besser beraten, bin kreativer und ziehe auch immer mehr Menschen an, die dies ebenfalls bevorzugen. Ich habe festgestellt: es bringt nichts, wenn ich mich verbiege. Wenn ich meinen Weg gehe, dann bin ich für mich klar und dies strahle ich dann auch nach außen.
  5. Wo tummeln sich deine Kunden?
    Sitzen sie in einem Bürokomplex oder sind sie auf facebook online? Wenn du weißt, dass deine Kunden gerne in sozialen Netzwerken sind, dann schalte dort eine Werbung. Wenn deine Kunden traditionsreiche Firmen sind, die Wert darauflegen, dass sie etwas Schriftliches von dir haben, dann gestalte einen Flyer, eine Broschüre oder eine Mappe und schicke diese ihnen.

Wenn du diese fünf Fragen für Dich beantworten kannst, dann kannst Du auch Deine Werbeaktivitäten danach ausrichten. Diese müssen nicht in Stein gemeißelt sein, Du kannst sie jederzeit an deine Bedürfnisse und die Bedürfnisse deiner Kunden anpassen.

Fakt ist jedoch: Visitenkarte und Geschäftsbriefbogen gehören zur Grundausstattung… das empfehle ich Dir wärmstens. Es gibt anscheinend Stimmen, dass Visitenkarten aussterben werden. Möglich… aber ich bemerke oft, wie wichtig es ist, eine Visitenkarte dabeizuhaben, um sie weitergeben zu können. Dabei stelle ich immer wieder etwas Wichtiges fest: durch die Weitergabe wird eine Verbindung zum Gegenüber hergestellt. Und egal, ob der Kontakt bestehen bleibt oder abbricht, ich denke, das ist doch das wichtigste am Geschäfte machen: der Kontakt zum Nächsten, denn wir sind schließlich alle Menschen.